Liebe Schwestern und Brüder!

Seit einiger Zeit singen wir in manchen Gottesdiensten ein Lied, das mir ans Herz gewachsen ist: „Da wohnt ein Sehnen tief in uns“. Es ist die Übersetzung des Liedes „There is a longing in our hearts“ von Anne Quigley. Die Textdichterin und Komponistin ist Mitglied der britischen römisch- katholischen St. Thomas More Gruppe, welche 1969 gegründet wurde, um qualitativ hochwertige Musik für die römisch-katholische Liturgie zu fördern. Kennengelernt habe ich das Lied durch unsere katholische Schwestergemeinde, mit der wir seit Jahren die

Ökumene in Kapstadt gestalten und leben. Mich erinnert dieses Lied an den Heiligen Geist, die heilige Geistkraft, die wie ein Sehnen in uns wohnt – eine Sehnsucht in uns bewirkt – und uns bewegt, dieser Sehnsucht Taten folgen zu lassen. Weil wir vor Kurzem Pfingsten, das Fest des Heiligen Geistes, gefeiert haben, finde ich es passend, wenn wir uns von dieser inneren Sehnsucht beflügeln und begeistern lassen.

Da wohnt ein Sehnen tief in uns, o Gott, nach dir, dich zu sehn, dir nah zu sein. Es ist ein Sehnen, ist ein Durst nach Glück, nach Liebe, wie nur du sie gibst.

Um Frieden, um Freiheit, um Hoffnung bitten wir. In Sorge, im Schmerz – sei da, sei uns nahe, Gott.

Um Einsicht, Beherztheit, um Beistand bitten wir. In Ohnmacht, in Furcht – sei da, sei uns nahe, Gott.

Um Heilung, um Ganz-sein, um Zukunft bitten wir. In Krankheit, im Tod – sei da, sei uns nahe, Gott.

Dass du, Gott, das Sehnen, den Durst stillst, bitten wir. Wir hoffen auf dich – sei da, sei uns nahe, Gott.

Möge Gott in uns diese Sehnsucht erwecken, damit sie uns zu guten Werken und Dienst an unseren Nächsten begeistert!

Eure Pastorin Claudia Nolte-Schamm